Hunde-Erziehung nach Jan Fennell.

Hunde können von Natur aus schon die wichtigsten Übungen. Sie können Sitzen, Liegen, Stehen, Laufen, Springen, Kommen, Bleiben, Jagen, Bellen, usw. Man muss ihnen "nur noch" verständlich mitteilen, wann sie was tun oder lassen sollen. Das Wie lernst Du mit Deinem Hund auf einem guten Hundeplatz von den ausgebildeten Übungsleitern. Damit er das Gelernte nach der verstandenen Mitteilung aber auch ausführt, dazu musst

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Rudelführer sein, ansonsten wirst Du mehr oder weniger von Deinem Hund ignoriert.

Wie Du gewaltfrei Rudelführer wirst, dies lernst Du in folgendender Zusammenfassung in Anlehnung an die Bücher von Jan Fennell.
Text teilweise von mir verändert und ergänzt, ich fand's anschließend verständlicher, hoffe Du auch.

Freude an einem Hund hast Du erst,
wenn Du nicht versuchst,
aus ihm einen halben Menschen zu machen.
Ziehe statt dessen doch mal die Möglichkeit in Betracht,
selbst zu einem halben Hund zu werden.
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Solange Menschen denken, dass Tiere
nichts fühlen,
werden Tiere fühlen, dass Menschen
nichts denken!

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Sag es Deinem Hund in seiner Sprache.

Frau Jan Fennell hat eine relativ einfache Methode der Verständigung zwischen Mensch und Tier für die Hundeerziehung entwickelt. Sie nennt ihre Methode "Amichien bonding", (frei übersetzt: – ami = Freund - chien = Hund - bonding = Bündnis) was sinngemäß in etwa bedeutet, mit dem Hund in einer für ihn verständlichen Sprache und Gestik gewaltfrei zu kommunizieren und ihm artgerecht zu zeigen, wer das Alphatier (Rudelführer) ist. (Oder wer es nicht zu sein braucht und damit überfordert wird). Der Hund weiß von Natur aus, dass es ein Alphatier geben muss, um das Überleben des Rudels zu sichern. Wenn ihm alle menschlichen Rudelmitglieder durch unbewusste Zeichen zu verstehen geben, dass sie es nicht machen wollen oder können, wird er es selbst tun müssen, so gut oder schlecht er eben kann.
Das Leben im Hunderudel ist streng organisiert und besteht aus vielen Ritualen, die ein friedliches Zusammenleben erst ermöglichen.

! ! ! --- Hunde sind keine Demokraten --- ! ! !

Hunde leben in einer strengen Hierarchie, leider wird das von uns Menschen allzu oft verkannt oder verdrängt, wodurch Missverständnisse vorprogrammiert sind.
Hunde brauchen einen festen Rang im Rudel um entspannt und friedlich leben zu können.
Und Du als Hundehalter und evtl. Deine Familie sind für Euren Vierbeiner dessen Rudel, welches Du als konsequenter Hundeführer klar dominieren musst.

Jedoch nicht mit Gewalt und Härte, wohl aber mit Konsequenz.
Ein gutes Alphatier (Rudelführer) ist weder ungerecht, noch aggressiv oder gewalttätig.
Es ist vielmehr besonnen, selbstsicher, intelligent, gesund und erfahren.
Es kontrolliert das Rudel, organisiert die Jagd und sichert somit dessen Überleben.
Ein Alphatier demonstriert durch Rituale und nicht durch Kampf permanent seine Dominanz.

Was aber haben wir uns unter ritualisierten Verhaltensweisen vorzustellen?
Wie können wir dieses Wissen im Umgang mit Hunden anwenden?
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Vier Hauptrituale sind die Voraussetzung für ein funktionierendes Rudel:

Die Begrüßung.

Untergeordnete Rudelmitglieder dürfen nur nach einer Aufforderung in den Privatbereich (Individualabstand) des Alphatiers eindringen. Entweder wird das Rudelmitglied ignoriert, zurückgewiesen oder die Annäherung wird akzeptiert (oft bei Welpen der Fall). Dieses Verhalten wird nach jeder noch so kurzen Trennung immer wieder aufs Neue ritualisiert, selbst wenn das Alphatier nur für wenige Minuten vom Restrudel getrennt war.

Die Jagd.

Ein wichtiger Bestandteil im Leben eines Hundes ist die Jagd.
Denn nur durch Nahrung ist ein Fortbestand des Rudels gewährleistet. Hierbei übernimmt das Alphatier die entscheidende Rolle. Es teilt die Mitglieder ein, entscheidet was gejagt wird und es beendet die Jagd (durch Abbruch oder nach dem Erfolg).

Die Futteraufnahme.

Das Alphatier frisst zuerst, da seine Stärke und sein Überleben das Überleben des ganzen Rudels sichert. Es signalisiert zudem, wann die anderen Mitglieder fressen dürfen. Und nur diese absolute Ordnung verhindert gegenseitige Aggressionen beim Fressen. Diese gilt es möglichst zu vermeiden, da unnötige Verletzungen die Rudelmitglieder schwächen und den Fortbestand des Rudels gefährden.

Der Umgang mit der Gefahr.

Zwar kann jedes Mitglied des Rudels vor Gefahr warnen, aber das Alphatier entscheidet was gefährlich ist und was nicht und wie damit umgegangen wird. (Flüchten, angreifen oder ignorieren)
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Die Begrüßung/Verabschiedung.

Nach jeder Trennung auch wenn sie noch so kurz ist, darfst Du Deinen Hund auf gar keinen Fall begrüßen, wenn er auf Dich zustürmt oder gar hoch springt.
Wenn Du die Wohnung bzw. den Raum betrittst, musst Du Deinen Vierbeiner bei solchem Verhalten vollkommen ignorieren. Das bedeutet, dass Du weder mit ihm sprichst, noch dass Du ihn anschaust, geschweige anfasst, er soll einfach Luft für Dich sein. Das hört sich leicht an? Ist es aber nicht, denn die meisten Hunde werden auf vielfältigste Art und Weise versuchen Deine Aufmerksamkeit zu erregen. Das kann über bellen, anspringen, kneifen bis hin zum Zerstören von Eigentum etc. alles sein.
Beginne mit diesem Trainingsprogramm daher nur zum ersten Mal, wenn Du konzentriert, ausgeglichen und gut drauf bist. Ansonsten fehlt Dir die nötige Nervenstärke um alles was er eventuell aufbietet zu ignorieren.
So könnte eine der ersten Trainingseinheiten beispielsweise ablaufen:
Nach dem Betreten Deiner Wohnung gehst Du in die Küche, machst Dir einen Kaffee, setzt Dich in aller Ruhe an den Tisch und nimmst Dir eine Auszeit.
Am besten suchst Du Dir einen Punkt an der Wand (Decke), den Du anschaust, da Du Deinen Hund weder ansehen, ansprechen noch anfassen sollst, und zwar genau so lange, bis sich Dein Hund zurückzieht, sich hinlegt und entspannt (den Kopf ablegt). Warte dann noch wenige Minuten.
Erst dann rufst Du ihn zu Dir und belohnst sein Verhalten durch Kraulen, Leckerli, ein gemeinsames Spiel o.ä.
Schubse Deinen Hund nicht weg, wenn er Dich belästigt oder anspringt, sondern drehe Dich ruhig, aber bestimmt weg. Falls Dein Hund Dich arg bedrängt, kratzt oder gar schnappt, dann plane dies bitte vorher ein, indem Du Dir dicke Kleidung anziehst, damit Du aufgrund eines schmerzvollen Reizes ihn nicht doch anschreist und Deinen Erfolg zunichte machst. Manche Vierbeiner akzeptieren Dein Verhalten schon nach wenigen Sekunden, andere quälen Ihren "Dosenöffner" Stunden lang mit ihrem aufdringlichen und respektlosen Gebaren. Irgendwann begreift es aber jeder.

Dachte Anfangs auch, warum soll sich mein Hund nicht freuen dürfen wenn ich wieder komme?

Bis ich verstand, das Hochspringen bei herkömmlichen Begrüßungen ist nicht Freude über das Wiedersehen, sondern Ausdruck der Sorge, dass ein untergeordnetes Rudelmitglied (ich) ohne Aufsicht alleine unterwegs war. (Auch wird übrig gebliebenes Welpenverhalten / Futterbetteln als Ursache für das Hochspringen angeführt, egal, Hochspringen ist in jedem Fall respektlos gegenüber dem Rudelführer.)

Sicher kennst Du TV-Tierfilme über freilebende Rudel, wenn dort der Rudelführer wieder ins Rudel zurück kehrt, konnte ich noch nie (Du sicher auch nicht) beobachten, dass der Rest des Rudels zur "Begrüßung" wie blöd an ihm hochsprang. Alle weichen ehrfurchtsvoll zurück und respektieren seinen Individualabstand.

Hat Dein Hund sich an diese Art von "Abwartender Begrüßung" gewöhnt reichen wenige Sekunden respektvolles Zurückweichen von Deinem Hund und anschließender von Deiner Initiative ausgehende "Begrüßung" mit Streicheleinheiten, Purzelbäumen ec.
WICHTIG:
Wenn Du nach diesen Regeln mit Deinem Hund arbeiten möchtest, (und Du solltest es Deinem Hund zuliebe tun) dann gewöhne Dir an, Dich immer so zu verhalten, egal ob Du vom Einkaufen wiederkehrst, lediglich von der Toilette kommst, oder aus dem mehrtägigen Urlaub. Alles andere verwirrt Deinen Hund nur unnötig.

Für die Verabschiedung gilt folgendes, sie findet in diesem Sinne einfach nicht statt, gehe wortlos aus der Wohnung kein "bleib" oder "warte" oder "komme ja gleich wieder" o.ä., Nase nach oben (wichtig kein Blickkontakt) und wortlos raus. Ein zusehender Mensch würde sagen "welch ein arroganter Typ" für den Hund heißt dies " Alpha geht, niemand muss sich Sorgen machen ". Denn das Alphatier hat als Einziges das Recht zu Kommen und zu Gehen wann es will.

Du wirst nach Gewöhnung an solche "Verabschiedungen" und "Begrüßungen" erstaunt feststellen, ohne Blickkontakt bleibt Dein Hund dort wo er sich gerade befindet, mit Blickkontakt wird er neben Dir stehen, da er sich dazu aufgefordert fühlt etwas tun zu sollen. (Ganz ohne Worte, Hunde kommunizieren sehr viel über Blickkontakt und sind sehr gute Beobachter, also nicht schummeln.)

Die Jagd (Spaziergang).

Der tägliche Spaziergang, ist für unseren Vierbeiner als Jagdersatz zu betrachten.
Wir als Alphatier bestimmen, bei diesen mehrmals täglichen Ritualen, den Zeitpunkt wann sie stattfinden, die Richtung und die Dauer der Jagdausflüge.
Begonnen wird bereits beim Anleinen in der Wohnung. Der Hund, der sich möglicherweise wie toll benimmt, weil er endlich hinaus möchte, wird ignoriert, notfalls wieder ab leinen und Kaffee trinken, bis er sich schließlich beruhigt hat. (Wir haben nur drei Möglichkeiten, loben, strafen, ignorieren. Loben können wir solch ungebührliches Verhalten nicht, strafen möchte ich bei einem ängstlichen Hund nicht, bleibt ignorieren.) Dann wird er angeleint und darf hinter uns die Wohnung verlassen. Das Alphatier (Du) kontrolliert erst ob es vor dem Bau sicher ist, dann folgt das Rudel.
Zeigt der Hund an der Leine unangemessenes Verhalten, vollführe in ruhiger Art und Weise einen Richtungswechsel, stürmt er erneut voran, wiederhole den Richtungswechsel (Du bestimmst wo´s lang geht).
Gebärdet sich der Hund allzu hysterisch an der Leine, breche den Spaziergang ab, bleibe einfach wortlos mehrere Minuten stehen, bis der Hund sich wieder entspannt hat. Sinn und Zweck der Übung, Dein Hund soll sich nach Dir richten und nicht umgekehrt. (Du solltest nicht unter Zeitdruck stehen, der Spaziergang könnte länger dauern, bleibe konsequent.)
Erst recht ohne Leine, bestimmt das Alphatier die Richtung des Spaziergangs. Hierbei ist es noch wichtiger, dass der Hund auf Dich achtet, und nicht umgekehrt. Stelle Dir ein großes Rudel vor, es ist einfacher 10 Rudelmitglieder sehen auf das Alphatier, als das Alphatier sieht nach 10 Rudelmitglieder.
Voraussetzung für diese Übung ist, Du bist das Alphatier. Erst wenn es mit Leine funktioniert, kannst Du diese im freien Gelände abmachen.
Ein Hund der gerne eigene Wege einschlägt, wird dieses Verhalten erst aufgeben, wenn er Dich als Alphatier akzeptiert hat.

Die Futteraufnahme.

Das Alphatier, also Du, bist grundsätzlich zuerst dran, wenn Du vollständig fertig bist (Kauen beendet), kommt Dein Hund an die Reihe und zwar ausschließlich aus seinem Napf auf seinem Futterplatz. Sollte es Dir aus z.B. zeitlichen Gründen nicht möglich sein, vor Deinem Hund zu essen, so gehe anfangs folgendermaßen vor.
Bereite das Futter auf einer erhöhten Anrichte. Lege Dir selbst unbemerkt etwas Essbares daneben, esse gemütlich Deinen Keks, Riegel o.ä. (für den Hund soll es so aussehen als würdest Du aus seinem Napf essen) erst danach gibst Du Deinem Hund seinen Futternapf, vorausgesetzt er verhielt sich bisher ruhig, und verlangte nicht die Herausgabe des Futters von Dir. In diesem Falle ignoriere sein Gehabe. Benimmt er sich überhaupt nicht, ist ein Tag ohne Futter durchaus zu vertreten. Wenn Dein Hund Dich erst mal als Alphatier akzeptiert hat, wird er entspannt abseits warten, bis er an der Reihe ist. Dann kannst Du irgendwann auf die Essgebärde verzichten, halte aber die Reihenfolge beim Essen immer unbedingt ein.
Gewöhne Dir an, wenn Dein Hund seinen Napf verlässt, kommt dieser weg, auch wenn er noch nicht leer ist. Nur das Alphatier hat das Privileg zu fressen wann immer es will. (Du kannst es ja nach gewisser Zeit wieder aufstellen, mit demselben Ritual wie vorher.)

Der Umgang mit Gefahr.

Eine alltägliche Situation:
Es klinget an der Haustür. In der Regel schlägt Dein Hund Alarm. Du jedoch befindest, dass der ankommende Besuch keine Gefahr darstellt, bleibe ruhig, lobe Deinen Hund kurz für das Anschlagen (ein kurzes "Danke" reicht aus) schicke ihn dann ruhig und bestimmt weg, z.B. auf seinen Platz. Dies kann geübt werden indem Du eingeweihten Besuch wiederholt empfängst, der Besucher sollte in der Lage sein, ruhig und souverän den Hund zu ignorieren.
Ist der Besucher nicht in der Lage den Hund zu ignorieren, so solltest Du Deinen Hund in ein anderes Zimmer geleiten. Hierbei ist unbedingt zu beachten, dass diese Handlung positiv verknüpft wird, durch ein Leckerli o.ä., denn er soll dies nicht als Bestrafung empfinden.

Allgemeine Regeln und Verhaltensweisen.

Der Hund holt sich nichts ab und er bekommt nichts geschenkt! Weder Leckerlies noch Streicheleinheiten oder ein Spiel. Alle Aktivitäten beginnt das Alphatier (Du) und es beendet diese auch. Stecke Deinem Hund nicht einfach ein Leckerli zu, lasse ihn wenigstens sitzen oder eine andere Kleinigkeit tun, so hat er es nicht geschenkt bekommen. Sollte er automatisch vor Dir sitzen und betteln (sich etwas abholen wollen), so ignoriere dies. Auch automatisch zu Streicheln, wenn Dein Hund ohne Aufforderung kommt oder Dich sogar mit der Nase an stupst und dazu auffordert, solltest Du Dir abgewöhnen, er holt sich nichts ab. Hast Du das Bedürfnis Deinen Hund zu streicheln, rufst Du ihn zu Dir, nur das Alphatier darf sich etwas abholen, auch beendest Du die Liebkosungen wieder, nicht erst dann, wenn Dein Hund sich "zugestreichelt" von sich aus abwendet. Kommt er mit einem Spielzeug an, ignoriere ihn. Du beginnst ein Spiel und Du beendest dieses auch.
Wenn Deine Mitmenschen denken, Du wärst Deinem Hund gegenüber ein arroganter Sack, dann machst Du es genau richtig, um für Deinen Hund das Alphatier zu sein.

Gebe Dich souverän.

Hunde sind sehr gute Beobachter was unsere Gestik und Gemütsverfassung angeht. Deshalb gehe aufrecht und selbstbewusst, nicht zum Hund gebeugt, wie man oft sieht, so geht kein Alphatier. Sei unempfindlich gegen laute Geräusche (soweit möglich), gebe Dich gelassen bei gefährlichen Situationen. Beende eine von Dir einmal begonnene Aktivität auch, ich konnte schon öfter beobachten, dass Hundebesitzer ihren Hund zu sich rufen, weil ein Auto nahte, bog das Auto vorher ab, wurde die Ausführung des Kommens einfach abgebrochen, weil nicht mehr notwendig, solch ein Verhalten ist hochgradig inkonsequent.
Schreie Deinen Hund nicht an, Schreien ist kein Zeichen von Stärke, sondern von Schwäche und Hilflosigkeit.

"Wer seinen Hund anschreit möchte damit nicht etwa seine Stärke beweisen, vielmehr möchte er dadurch
seine Schwächen verbergen."

Traue Deinem Hund zu, die gestellten Aufgaben zu meistern, das gibt Dir Selbstbewusstsein und Dein Selbstbewusstsein sagt dem Hund, dass Du das Alphatier bist und genau wissen wirst, was zu tun ist. Du musst dies täglich neu durch Dein Verhalten demonstrieren, hat er dies akzeptiert, wird er sich Dir gerne unterordnen.

Kleine Extras (nicht nur) für Tierheimhunde.

Wenn Du Dir einen Hund aus dem Tierheim geholt hast, ist die gängige Methode wenn ihr zu Hause ankommt, den Hund durch die Wohnung spazieren zu lassen, er möge sich doch alles in Ruhe ansehen und kennenlernen.
Sehr viel besser ist es wenn Du ihn an die Leine nimmst und ihm alles zeigst. Vor allem seinen Platz an dem er ungestört von Besuch oder Kindern seine Rückzugsecke finden kann. Nebenbei kannst Du die Tabu-Zonen aufzeigen und Deinen Rang stärken, indem Du als zukünftiger Rudelführer ihm bei schwierigen Gegebenheiten hilfreich zur Seite stehst. Der unsichere, ängstliche Hund wird hoch erfreut sein im neuen Rudel endlich die Position der Rudelführung nicht annehmen zu müssen.
Schon beim Auswählen kannst Du durch bewusste Kleinigkeiten den Lebensweg des neuen Rudelmitglieds steuern, legt Dir beispielsweise der auserwählte Hund den Kopf aufs Knie, nicht streicheln (sicherlich gut gemeint), sondern nur gewähren lassen und ignorieren. Der unsichere Hund wird sich schon in den ersten Minuten auf ein zukünftiges lebenslängliches Rudel als ganz normales, weil untergeordnetes Mitglied freuen dürfen.

Schlusswort.

Vielleicht hast Du Dir bei Deinem Hund am Hinterkopf schon einmal einen Schalter gewünscht, mit dem man bestimmte Verhaltensweisen einfach einstellen könnte.
Hier die gute Nachricht für Dich:
Diesen Schalter gibt es, allerdings nicht am Hinterkopf Deines Hundes sondern in Deinem eigenen Kopf.
!! Ändere Dein Verhalten !!
!! Dein Hund wird dann ganz von selbst das seinige verändern !!

Einige Hundehalter/innen erzählten mir, sie hätten schon alles Mögliche versucht, aber nichts wäre für ihren Hund geeignet, da er ein ganz  -?? individuelles Problem ??-  hätte. (Mal Klartext: Der Hund ist ein Hund, auch wenn wir das allzu gerne anders sehen wollen, und das individuelle an seinem Problem ist mit 95%-iger Sicherheit sein Besitzer/in.)
Ich frage mich unter anderem dann, wenn sie schon alles Mögliche versucht haben, haben sie auch schon mal etwas zu Ende gebracht ???  -Schade für den Hund.-

Natürlich können die Auswüchse der unerwünschten Eigenarten und Probleme sehr unterschiedlich, sprich individuell sein, doch die eigentliche Ursache ist sehr viel einfacher und fast immer dieselbe, nämlich Verständigungsprobleme zwischen Mensch und Hund und Schwierigkeiten in der Hierarchie des Rudels.

Profis wie Rütter, Schüler und co. können Dir hunderte von Euro bei der Lösung Deines "Individuellen Problems" abnehmen, letztendlich musst Du aber das Problem auch unter professioneller Hilfe selbst lösen. (Dieser Part ist wohl das einzig individuelle am Problem.) Vermutlich ist etwas das sehr viel Geld kostet einfach glaubwürdiger?

Also meine Bitte, diese Methode nicht nur versuchen, sondern konsequent täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich, immer umsetzen !!!
Es ist nie zu spät um damit zu beginnen.
Dein Hund hat es verdient !

Dass es (beim ängstlichen Hund) funktioniert kann ich nur bestätigen.
R.Schneider

Text in Anlehnung an Jan Fennell, teilweise von mir verändert und ergänzt.
Bücher: Jan Fennell (Derzeit sind vier Bände in deutscher Sprache auf dem Markt)
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Anhang:

Leider ist das Wort Dominanz in Verruf geraten.

 Wenn ich es auf das Verhältnis zu unseren Hunden anwende,kommt es mir vor,
als fühlten sich die Leute dabei sehr unwohl und schlecht
als würde ich von ihnen verlangen, sich ihren Hunden gegenüber
wie ein Diktator einer Bananenrepublik aufzuführen.
 
Tatsache ist, dass Dominanz ein natürliches, die Arten übergreifendes
Phänomen ist. Mutter Natur hat es erfunden, um die Einteilung der Tiere
in geordnete Sozialverbände zu erleichtern und ihr Überleben zu sichern.
 
Es bedeutet nicht, dass sich ein Tier zum Tyrannen über ein anderes aufschwingt!
 
In der Natur ist Dominanz nicht emotional.
 
Es gibt weder Zwang noch Schuld oder verletzte Gefühle.
 
Jedes Tier, das die dominante Rolle in einem Hunderudel ergattert,
muss sich seinen Platz an der Spitze verdienen und so,
wie die Führung von Menschen bisweilen eine undankbare Aufgabe sein kann,
deuten jüngste Studien offenbar an, dass auch die Rolle des Leittiers
in der Natur nicht immer ein Honigschlecken ist.
 
Bei Hunden dreht sich alles um das Wohl des Rudels.
 
Das ist der Grund, weshalb Hundebesitzer lernen müssen, die Rudelführer ihrer Tiere
zu werden und ja, das bedeutet auch, ihnen gegenüber dominant zu sein.
 
Rudelführer zu sein bedeutet nicht, dass Sie ihrem Hund auf Teufel komm raus zeigen,
 - wer der Boss ist -
 
Es geht darum, dem Leben ihres Hundes eine sichere, beständige Struktur zu geben.
Geborene Rudelführer beherrschen ihr Gefolge nicht mit der Erzeugung von Angst.
 
Von Zeit zu Zeit müssen sie ihre Autorität zeigen oder andere herausfordern,
meist sind sie jedoch ruhige, gütige Anführer.
 
- Cesar Millan -
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Hunde können offenbar nahezu unsichtbare Veränderungen

im menschlichen Körper wahrnehmen.

Buttersäure - ein Bestandteil des menschlichen Schweißes
können Hunde in einer Million Mal niedrigeren Konzentration riechen als wir.

Wie arbeiten die Lügendedektoren der Polizei?
Sie messen den Anstieg der menschlichen Schweißabsonderung.

Das ist nur eine der Möglichkeiten,
wie Ihr Hund Ihr vierbeiniger Lügendedektor sein kann.
 
- Die Körpersprache lügt nie -
 
- Worte schon -
 
Hunde spüren sehr viel schneller, als wir glauben,
ob wir angespannt, gestresst, unausgeglichen, traurig oder wütend sind.
 
- Cesar Millan -
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Grundlagen der Hundepsychologie

- Wenn ein Hund auf die Welt kommt, nehmen zuerst seine Nase, dann die Augen
und zuletzt die Ohren die Arbeit auf. Am stärksten ist sein Geruchssinn ausgeprägt.
 
Der Spruch - Ich glaube was ich sehe -
wird in der Hundewelt zu - Ich glaube was ich rieche -.
Sparen Sie sich also die Mühe, das Tier anzuschreien.
Es achtet auf Ausstrahlung und Geruch und nicht auf Ihre Worte.
 
- Hunde kommunizieren unaufhörlich über ihren Geruch,
ihre Körpersprache und ihre Ausstrahlung
miteinander (und mit anderen Tieren). Sie tauschen sich auch ständig mit Ihnen aus,
obwohl Ihnen unter Umständen nicht klar ist, welche Signale Sie senden.
Was Ihre Gefühle angeht, so können Sie einen Hund niemals belügen.
 
- Die Rudelmentalität ist in einem Hund tief verankert.
Wenn sie selbst die Führung übernehmen,
wird er das dadurch kompensieren wollen, dass er seinerseits
dominantes oder instabiles Verhalten zeigt.
 
- Hunde halten sich zu keiner Zeit für Menschen - was viele Haustierbesitzer gern denken.
Sie sind ausgesprochen glücklich damit, sie selbst zu sein. Falls Sie jemandem erzählen,
Ihr Hund halte sich für einen Menschen, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um
ein Tier, das weiß, dass es Ihr Anführer ist.
 
- In der Welt der Hunde ist man entweder stabil oder instabil,
ein Führer oder ein Folger.
 
- Das natürliche Ziel eines Hundes ist die Verbundenheit, er möchte ein harmonisches,
geerdetes und ausgeglichenes Leben im Einklang mit Mutter Natur führen.
 
- Hunde leben im Augenblick. Sie schwelgen weder in Erinnerungen an die Vergangenheit,
noch sorgen sie sich um die Zukunft. Deshalb können sie instabiles Verhalten
sehr schnell hinter sich lassen
 
 - wenn wir es ihnen gestatten.
 
- Cesar Millan -
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Was Sie punkto Disziplin tun und lassen sollten

--- Legen Sie eine Hausordnung sowie Regeln und Grenzen für die
menschlichen Mitglieder Ihres Rudels fest, bevor Sie einen Hund ins Haus holen.
 
--- Vergewissern Sie sich, dass alle Menschen auf dem gleichen Stand sind
und wissen was erlaubt ist und was nicht.
 
--- Achten Sie stets klar und konsequent auf die Einhaltung der Regeln.
 
--- Beginnen Sie mit der Durchsetzung der Regeln an dem Tag, an dem Ihr
Hund zu Ihnen kommt - er kann die Vorstellung von einem besonderen
Tag oder einem Feiertag ohne Regeln nicht verstehen!
 
--- Bemühen Sie sich stets um eine ruhige und bestimmte Energie(Ausstrahlung),
wenn Sie ein Verhalten bemerken, das Sie korrigieren müssen.
 
--- Bieten Sie Ihrem Hund eine Alternative zu seinem unerlaubten Benehmen an.
 
--- Setzen Sie die Regeln niemals durch, wenn Sie frustriert, wütend,
emotional oder müde sind. Warten Sie, bis Sie emotionslos
auf das Verhalten Ihres Hundes reagieren können.
 
--- Schreien Sie Ihren Hund nie wütend an und schlagen Sie niemals auf ihn ein!
 
--- Erwarten Sie nicht, dass Ihr Hund Ihre Gedanken lesen kann.
 
--- Erwarten Sie nicht, dass Ihr Hund Regeln befolgt, auf deren Einhaltung
nicht konsequent geachtet wird.
 
--- Verstärken oder ermutigen Sie niemals eine ängstliche oder
aggressive Haltung (-trösten ist loben und somit Verstärkung für den Hund!-)
 
--- Belohnen Sie Ihren Hund mit Leckerlis oder Zuneigung,
aber nur dann, wenn er sich in einem ruhigen oder aktiven
aber in beiden Fällen unterordnungsbereiten Zustand befindet.
 
- Cesar Millan -
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- www.hundewelten.de -

Weitere Verhaltens-Grundregeln!

Dieses Programm stellt lediglich eine zusätzliche Ergänzung zur Umkonditionierung von Fehlverhalten dar.
Für ein grundlegendes Therapieprogramm bedarf es zusätzlich der kompetenten Anleitung eines erfahrenen Trainers
oder Problemhundetherapeuten bzw. eines Tierverhaltenstherapeuten.
Bedenken Sie, dass bei Aggressionsverhalten dringend professionelle Hilfe notwendig ist.
- www.hundewelten.de -
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 Falsch ist
Er lässt sich mehrfach bitten oder ignoriert es völlig, wenn wir etwas von ihm wollen.
Wohingegen wir seine Aufforderung zum Streicheln, Füttern, für Zuwendung und zum Hinausgehen sofort bereitwillig befolgen.

 Richtig ist
Sie streicheln und Füttern den Hund nur dann, wenn Sie wollen, nicht wenn Ihr Hund dies möchte.
Reagieren Sie auf das Anstupsen mit der Nase und ähnlichen Aufforderungen Ihres Tieres
indem Sie wortlos körperaktiv zurückstupsen. Schicken Sie ihn hin und wieder einfach weg.
Sie alleine bestimmen Zeit, Ort und Dauer der Zuwendungen, nicht der Hund.
In den ersten 2 Tagen räumen Sie jegliche Ressourcen wie Spielzeug beiseite,
er darf sich nur noch mit Ihnen gemeinsam mit Beute beschäftigen.
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 Falsch ist
Er bestimmt, wo er im Haus liegen darf oder sich aufzuhalten hat,
während niemand von uns ihm seinen Liegeplatz jemals streitig macht.
Er geht uns voraus bei Türen und Treppen und springt aus dem Auto, sobald die Tür geöffnet wird.

 Richtig ist
Sie steigen nicht über Ihren Hund, wenn dieser mal wieder am Boden liegend die Tür blockiert, sondern scheuchen ihn auf.
Sie lassen Ihren Hund nicht zuerst aus der Tür laufen, da Sie dieses Vorrecht haben.
Sie suchen sich keinen anderen Platz nur weil Sie Ihren Hund auf dem Sessel schlafend nicht wecken möchten,
sondern schubsen ihn runter. Täglich wird er für mindestens 30 Min. auf seinen Platz verwiesen,
wo er zu bleiben hat, bis wir ihm erlauben aufzustehen.
Dieser Platz darf sich nicht an strategisch wichtigen Orten befinden,
also nicht im Flur oder an der Haustür bzw. Garten- oder Balkontür.
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 Falsch ist
Er bekommt sozusagen als Erster seine Mahlzeit, wir haben uns symbolisch mit dem zufrieden zu geben,
was er uns "übrig" lässt, indem wir nach ihm essen.
Er beansprucht herumliegende Nahrungsmittel, während er uns energisch vom Futternapf vertreibt
und sich Nahrung nicht oder schwer wieder abnehmen lässt.

 Richtig ist
Füttern Sie ihren Hund einmal täglich. Lassen Sie das Futter 10 Minuten stehen und nehmen Sie den Rest wortlos weg.
Bevor er zum Futternapf darf, muss er Sie anschauen.
Wenn er zur Schüssel drängelt, stellen Sie sich zwischen den Hund und den Napf und blockieren den Weg zur Schüssel.
Sobald er den Blickkontakt zu Ihnen zeigt, darf er an die Futterschüssel und fressen.
Nahrung in Form von z.B. Schweineohren usw. darf er nur fressen, während Sie selbige festhalten
um Kontrolle über diese Ressource zu haben.
Überlassen Sie den Hund nicht sich Selbst, Beute gibt es nur noch nah beim Menschen.
Zerren Sie niemals etwas aus der Hundeschnauze!
Fixieren Sie den Hund locker am Halsband und halten Sie wortlos Ihre Hand unter die Hundeschnauze,
sobald der Hund seine Beute loslässt belohnen Sie ihn mit Futter.
Bleiben Sie anfangs geduldig und ruhig bei dieser Übung.
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 Falsch ist
Er markiert außerhalb, und innerhalb des Hauses sein Territorium, wozu auch Unsauberkeit gehört.

 Richtig ist
Ein Hund, der auf seinem Platz liegen muss und dadurch unter ständiger Beobachtung ist,
hat gar keine Möglichkeit die Wohnung zu verunreinigen.
Ein Hund der frei in der Wohnung umherlaufen darf, nimmt sich irgendwann das Recht,
sein Revier auch zu markieren. Häufig kann auch zu viel Stress draußen, die Ursache für das Entleeren zu Hause sein.
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 Falsch ist
Unterwegs hält er das Rudel zusammen, indem er mal hinter, mal neben, mal vor uns läuft und kaum zulässt,
dass ein menschliches Rudelmitglied hinter der Gruppe zurückbleibt oder voraus geht.

 Richtig ist
Achten Sie darauf, dass Ihr Hund nicht vor Ihnen läuft, sondern immer auf gleicher Höhe mit  Ihnen bleibt.
Zieht er dennoch voraus, stellen Sie sich vor das Tier und blockieren es wortlos mit einer deutlichen Körperhaltung.
Halten Sie die Leine hinter Ihrem Rücken, so dass er keine Möglichkeit hat, voraus zu laufen.
Orientiert sich der Hund wieder an Ihnen so belohnen Sie dieses richtige Verhalten sofort.
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 Falsch ist
Er manipuliert uns durch unterwürfiges Verhalten, dem wir viel zu oft nachkommen.
Wir bemitleiden ihn und geben zu oft nach, wenn es um Leckerli, Zuwendung oder "etwas nicht tun müssen" geht.

 Richtig ist
Unterlassen Sie in den ersten Tagen jede körperliche Zuwendung.
In der Folge können Sie ihn bei besonderen Leistungen kurz streicheln.
Ansonsten loben Sie ihn durch Leckerchen aus der Hand!
Täglich wird der Hund 5 Minuten lang gebürstet und "untersucht".
Dazu lassen Sie ihn zeitgleich kleine Leckereien aus Ihrer Hand fressen.
Nehmen Sie ihn während dieser Prozedur an die Leine und nehmen Sie ihm Fluchtmöglichkeiten.
Reagieren Sie auf eventuelles Mitleid erregendes Verhalten indem Sie zurück nerven und das Futter entziehen.
Hat der Hund sich beruhigt, lassen Sie ihn wieder an das Futter.
Erhöhte Liegeplätze wie Ihr Bett oder das Sofa sind für den Hund erst einmal tabu!
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 Falsch ist
Er bestimmt, wohin das Rudel geht, das heißt, er zieht an der Leine und zieht Herrchen/Frauchen hinter sich her,
bzw. lässt sein Herrchen/Frauchen warten, wenn er unterwegs etwas zu untersuchen gedenkt

 Richtig ist
Mehrmals am Tag üben Sie mit ihrem Hund 10 Minuten eine Übung, die er kann,
dann eine neue oder unsichere Übung und danach eine Übung, die er sicher kann.
 In der ersten Woche finden diese Übungen im Haus statt,
 in der zweiten und dritten Woche findet die zweite Übung im Rahmen des Spaziergangs statt.
Das besondere Merkmal dieser Übungen ist, dass Sie sich vorher genau überlegen, was Sie mit ihm üben wollen.
Die Übungen sollen flott aufeinander folgen und die Kommandos so gegeben werden,
dass der Hund sie prompt und zügig befolgt.
Zieht er an der Leine, wechseln Sie ohne Worte kurzerhand die Richtung bzw. bleiben Sie einfach abrupt stehen.
Wenn sich der Hund mit Schnüffeln zum Beispiel an Grasbüscheln aufhält,
drängen Sie ihn körperaktiv weg und belohnen Sie seine darauf hin folgende Aufmerksamkeit zu Ihnen.
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 Falsch ist
Er verteidigt unaufgefordert Territorium und das Rudel gegen Artgenossen und fremde Menschen.
Das macht ihn laut, störend und oft auch aggressiv.

 Richtig ist
Das steht dem Hund nicht zu, sondern nur Ihnen alleine.
Nehmen Sie ihn an der Leine mit zur Tür und lassen ihn neben sich absitzen,
öffnen Sie die Tür und begrüßen Sie die Fremden.
Steht er auf und möchte zur Tür, drängen Sie ihn wortlos körperaktiv zurück, bis er nachgibt
und belohnen Sie sofort dieses neue gewünschte Verhalten.
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 Falsch ist
Indem er fortläuft und nicht kommt, wenn wir ihn rufen,
verhält er sich im Grunde genommen nicht anders als das Alphatier, das die Jagd einleitet.

 Richtig ist
Lassen Sie Schreien, Herumbrüllen und Kommandos weg, Ihr Hund orientiert sich sowie nicht daran.
Allein durch das Weglassen von Sprache und durch körperaktiven Umgang wird er aufmerksamer.
Üben Sie aufmerksames Verhalten an der kurzen Leine mit Futter solange,
bis auf einen Meter Distanz regelmäßiger Blickkontakt gewährleistet ist.
Danach gestehen Sie dem Hund einen weiteren Meter zu.
Werfen Sie ihm an der nun erarbeiteten längeren Leine wieder Futterbrocken zu,
um noch mehr Aufmerksamkeit und eine Erwartungshaltung aufzubauen.
Erst wenn der Hund sich völlig an Ihnen orientiert, kann ans Ableinen gedacht werden.
Suchen Sie sich  während des Trainings immer belebte Orte und Ablenkungsobjekte
wie Radfahrer, Artgenossen, Menschen etc.
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 Falsch ist
Evtl. Übergriffe auf seinen Alphastatus wehrt er, als Akt der Selbstverteidigung,
notfalls auch gegen seine menschlichen Rudelmitglieder ab.

 Richtig ist
Zeigen Sie dem Hund mehrmals täglich ein Futterstück und halten Sie es anschließend seitlich weg von Ihrem Körper.
Sobald der Hund Sie anschaut geben Sie ihm wortlos das Futter.
Sie bauen so eine wichtige Abhängigkeit auf und der Hund lernt,
dass er erstrebenswerte Ressourcen wie Futter nur über den Menschen bekommt.
Reduzieren Sie den Hund in seinen Bewegungsräumen,
gehen Sie nur noch an der Leine mit ihm in den Garten oder spazieren.
Ein Hund, der von Allem zu viel hat (Streicheleinheiten, Zuwendung, Futter, Beute, Bewegungsraum)
sieht keinen Grund darin, sich am Menschen zu orientieren.
Je mehr Erfolgserlebnisse der Hund durch sein aggressives Verhalten bekommt,
desto schlimmer wird sein Verhalten.
Bestrafen Sie niemals einen knurrenden Hund,
er wird aufhören zu knurren und sofort beißen.

www.hundewelten.de
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Hund und Mensch

von Andreas M. Post
 
“Philosophie” könnte hier auch stehen.
 
Die Bedeutung der Haustiere, und in diesem Zusammenhang insbesondere des Hundes für den Menschen,
hat sich enorm gewandelt. Dazu haben nicht nur die Medien mit ihrer Hetze beigetragen,
sondern vor allem auch verantwortungslose Hundehalter.
 
Hier soll nur die Art von Hundehaltern angesprochen werden, die das Beste für den Hund und ihre Umwelt wollen.
Kranke Geister, die ihren Hund zur Selbstdarstellung und als Waffe missbrauchen sind für mich eine “persona non grata”.
Auch Menschen die keine Hunde halten oder mögen sollen hier angesprochen sein,
zum besseren Verständnis und zur Sensibilisierung.
 
Meine Philosophie:
Der Hund ist in seinem Instinktapparat zu akzeptieren und entsprechend zu behandeln.
Er ist und bleibt ein Raubtier das domestiziert wurde und in seinen Instinkten und Sozialverhalten ein Potential trägt,
das auch bei bester Sozialisierung für den Menschen gefährlich werden kann.
Viel gefährlicher sind Aussagen von Besitzern mit Texten: “Mein Hund beißt nicht”, “Mein Hund tut keinem was.”
80.000 Kinder werden im Jahr deswegen gebissen!
Erwiesenermaßen sind es meist der sorglose Umgang mit bekannten, oder dem eigenen Hund.
Der Hund ist kein Spielkamerad für Kinder und auch kein Streichelzoo.
Der Hund kennt kein Gut und Böse und bestraft artgerecht.
Was durchaus innerhalb eines Hunde- oder Wolfsrudels als angemessene Maßnahme gilt,
ist für den Menschen schmerzhaft.
Bevor Kinder mit Hunden Kontakt aufnehmen, sind sie in die entsprechenden Verhaltensregeln einzuweisen
und dabei ununterbrochen zu beaufsichtigen.
 
Meine Beobachtungen hinsichtlich des Umgangs mit Hunden vermitteln mir den Eindruck fehlender Kenntnisse,
sowie einer grundlegenden Sensibilität. Der Hund wird nicht als Wesen selbst akzeptiert,
sondern als allzeit willfährige Knetmasse zur Belustigung, Selbstdarstellung und Objekt unangebrachter Sentimentalität.
Nicht das Individuum Hund wird betrachtet und geliebt, sondern das sentimentale Bild das wir von ihm haben.
Eine “Lassie-Haltung”, und das ist völliger Humbug.
 
Entspricht dieses Wesen nicht mehr diesem Bild, macht sich Angst breit.
Die mag begründet sein oder nicht, es liegt immer in der Verantwortung des Hundehalters Risiken für andere auszuschließen.
Jeder Hund hat eine Persönlichkeit vereint mit rassespezifischen Merkmalen und ausgestattet mit den Instinkten des Urvaters Wolf.
Ganz gleich wie groß, klein, dick, dünn! Ein Hund mit Maulkorb ist nicht etwa gefährlicher als ein Besitzer,
der oben genannte Aussagen macht, das Gegenteil ist der Fall.
Von einem Hund mit Maulkorb können Sie nicht gebissen werden!
 
Die Kommunikation mit dem Hund muss auf seiner Ebene stattfinden.
Dafür bedarf es Kenntnisse über Verhalten, Körpersprache und den Möglichkeiten der Konditionierung.
Ein ständiges Einreden auf den Hund ist sinn- und nutzlos.
 
Wann kann ein Hund Hörzeichen befolgen? Wenn wir ihn entsprechend konditioniert haben!
Ein Hund nimmt seinen Besitzer vor allem über Körpersprache und Gestik wahr.
Genau so, wie es wölfischem Verhalten entspricht.
Die Mimik ist beim Wolf noch stärker ausgeprägt als beim gezüchteten Hund
und wird durch die Zeichnung entsprechend verstärkt.
 
Beim Hund fällt sie fast weg. Aussagen wie “er weiß was er falsch gemacht hat”
oder “er hat ein schlechtes Gewissen”
wenn sie den Hund 30 min. später für etwas bestrafen was er getan hat
sind vollkommener Unsinn!
 
Die Reaktion die als “schlechtes Gewissen” gedeutet wird ist vielmehr eine Form der Beschwichtigung des Hundes,
für den Sie im Moment vollkommen unberechenbar sind. Sie bedrohen ihn Schlichtweg und das auch noch völlig grundlos.
Um im Rudel die Mitglieder vor Schaden zu bewahren hat sich in der Körpersprache ihres Hundes
eine Form der Deeskalation sichtbar gemacht.
Denn Konflikte sollen durch Signale beigelegt werden, ohne den offenen Kampf.
Das Rudel hätte sich ja wohl auch sonst nach kürzester Zeit selbst ausgelöscht,
und so dumm ist eigentlich nur der Mensch.
 
Unsere Signalsprache ist für den Hund missverständlich und teilweise bedrohlich.
Wir blicken ihm direkt in die Augen,
beugen uns über ihn,
laufen frontal auf ihn zu,
grinsen ihn an (Zähne fletschen)
und so weiter und so fort.
Eine Menge Dummheiten die uns der Hund da verzeiht,
er muss uns für vollkommen inkompetent halten.
 
Und das wollen wir ändern!
Können oder wollen Sie die Verhaltensregeln und Methoden hier nicht umsetzen
sparen Sie sich die Zeit und kaufen Sie sich einen Goldfisch!
 
1. was ist die Alpha-Position und wie erlange ich sie?
Wie auch Alpha der erste Buchstabe im griechischen Alphabet ist, bezeichnet er Ihre Position im Rudel.
Sie sind der Führer des Rudels und kommen vor allem anderen!
Dabei ist es gleich in welcher Situation Sie sich gerade befinden!
Sie essen zuerst, sie gehen zuerst durch die Türe,
Sie begrüßen Ihre Gäste als erster,
der Hund darf nicht auf das Sofa,
der Hund hat Ihnen nicht den Weg zu versperren,
der Hund muss aufstehen wenn er im Weg liegt,
wenn Sie nach Hause kommen wird der Hund konsequent ignoriert solange er um Sie herumtollt
und wird erst begrüßt wenn er sich eine Weile hingelegt hat.
Die Liste lässt sich endlos fortsetzen aber der erste Schritt zum Verständnis ist:
 
Hören Sie komplett auf “menschlich” zu denken und zu empfinden
und begeben Sie sich auf die Ebene des Hundes,
wenn Ihnen das gelingt, sind Sie auf dem besten Weg
ein Hundeflüsterer für Ihren Hund zu werden!
 
Ignorieren Sie weitestgehend Aufforderungen des Hundes zu Zärtlichkeiten,
Spiel und Futter. Das kann unterschiedlichste Formen haben,
Spielzeug anschleppen, mit der Schnauze stupsen, bellen, falls er seinen Willen nicht bekommt.
Das sind Verhaltensweisen die AUSSCHLIEßLICH der Alphaposition vorbehalten sind!
 
“Aber das ist doch so süß.” Wenn Sie das Falsche lange genug gemacht haben
und Sie den richtigen Hund haben (den haben Sie mit Sicherheit)
wird Ihnen dieser süße Beutegreifer eine Lektion in Alphaverhalten erteilen,
die Sie so schnell nicht vergessen werden!
Ein unfähiges Alphatier ist eine Gefahr für das Rudel und wird seines Postens enthoben!
Das äußert sich unter anderem in Arbeits- und Gehorsamsverweigerung und ebenfalls
wird der Hund keine Sekunde zögern Sie artgerecht in Ihre Schranken zu verweisen,
wenn Sie die Privilegien die er, das Alphatier nun inne hat, in ungebührlicher Weise antasten.
Knurren, Warnschnappen und jawohl, auch mal den eigenen Besitzer beißen gehören dazu!
 “Das darf nicht sein!”, sagen Sie jetzt empört,
 “Dann muss er weg!”
Wie feige von uns Menschen!
 
Seien Sie Ihrem Hund dankbar, denn seine Instinkte haben ihm gesagt “ der kann das nicht,
meine Existenz ist bedroht und die aller anderen auch,
der wird an anderer Stelle eingesetzt und ich mach den Job jetzt!”
Natürlich denkt der Hund so nicht,
 aber es geht ja darum dass wir es kapieren!
 
Befolgen Sie die Ratschläge oben und seien Sie autoritär!
 Autoritär im besten Sinne des Wortes: liebevoll, zärtlich, verständnisvoll für sein Wesen
aber unnachgiebig und absolut konsequent in der Forderung und Verteidigung Ihrer absoluten Vormachtstellung!
Verteidigung? Ja, das auch, die Rangfolge ist keine statische, vererbliche Königswürde,
sondern eine Position, die Sie sich in den Augen des Hundes täglich neu verdienen müssen.
Ein dynamischer Prozess in dem Sie unbedingt die Oberhand gewinnen müssen, sonst ist Ihr Hund verloren.
Ihr Hund wird die Position zwar übernehmen aber hoffnungslos überfordert sein,
weil sein Wesen nicht darauf ausgerichtet ist auf die Anforderungen in dieser Welt angemessen zu reagieren.
Sie würden Ihr Kind im Teenageralter nicht Ihre Finanzen verwalten lassen oder?
 
Geschafft, wir haben die Alphaposition erlangt und wollen unseren Hund jetzt ausbilden.
“Sitz”, “Platz”, “Fuß”, “Steh”, “Hier”;
alles absolut grundlegende Hörzeichen die der Hund beherrschen sollte.
Und eine davon ist die absolute Königsdisziplin: das zuverlässige Herbeikommen auf Abruf!
“Oh, oh, das kann mein Hund überhaupt nicht, der hat seinen eigenen Kopf!”
Oder Sie denken gar das ist das schwierigste Hörzeichen.
Falsch gedacht, das macht er nämlich von ganz alleine,
Sie müssen ihm jetzt nur noch beibringen es zu tun
wenn Sie es wollen!
 
Wie mache ich das und welche Mittel stehen mir zur Verfügung, und was ist die Methode?
Sie haben:
1. die Alphaposition,
2. ihre Stimme,
3. Futter,
4. den Beutetrieb ihres Hundes,
5. Geduld
 
Timing spielt zu jedem Zeitpunkt der Konditionierung eine wichtige Rolle.
Wenn Sie das Richtige im falschen Moment machen funktioniert es nicht
und wenn Sie das Falsche im richtigen Moment machen
bringen Sie ihm genau das bei was Sie vielleicht nicht wollten.
Angenommen Ihr Hund hat irgend etwas Tolles entdeckt, einen anderen Hund, ein interessantes Aroma, egal was es ist,
und Sie rufen “Hier” und bums, der Lümmel kommt nicht.
Dann rufen Sie immer weiter “Hier” werden lauter, schreien vielleicht.
Wenn er dann vielleicht doch kommt,
wird er erst mal kräftig am Nackenfell geschüttelt damit er weiß, dass er zu kommen hat.
Das ist die beste Methode ihm beizubringen nicht zu kommen!
 
1.
 befindet der Hund sich ja in einer für ihn angenehmen Situation(selbstbelohnend)
und Sie rufen immer weiter “Hier”,
na das muss ja dann wohl heißen “bleib weg, das machst du gut”.
Der Hund hat kein Sprachverständnis,
Sie könnten auch “Pizza” rufen,
wenn Sie ihn richtig konditioniert haben, und er würde kommen.
 
2.
wenn ich gerufen werde und man versucht mich zu ermorden oder bestraft mich,
bleibe ich doch lieber weg, oder?
Ermorden?
Wenn Sie ihren Hund am Nacken packen und schütteln, versuchen Sie genau das für ihn.
Beobachten Sie ihn doch einmal wenn er spielt.
Schüttelt er sein Spielzeug nicht häufig kräftig durch?
Er “schüttelt seine Beute tot”, genau das machen Sie auch mit ihm.
Nur im Notfall wird der Hund am Nacken gepackt
und auf keinen Fall geschüttelt!
Kommt der Hund wird er NIEMALS bestraft, hier hilft nur Lob!
 
3.
 wir wiederholen Hörzeichen grundsätzlich höchstens einmal,
DANN MUSS DIE KORREKTUR FOLGEN!
Wie aber korrigieren, wenn er nicht in Reichweite ist?
 In diesem Fall drehen Sie sich stante pedes um und gehen in die entgegengesetzte Richtung weg!
Laufen Sie ihm nicht hinterher, nur im Notfall!
Sonst konditioniert der Hund noch Sie.
Es ist eigentlich in dem Hund angelegt seinem Rudel und dem Alphatier zu folgen.
Wenn Sie also nicht schon grobe Fehler gemacht haben,
müsste diese Methode fast immer Erfolg bringen.
Bei einem Welpen kann ich dafür fast garantieren,
denn sein Rudel ist seine Lebensversicherung.
 
Bringt das womöglich wider Erwarten keinen Erfolg, verstecken Sie sich!
Rufen Sie ihn nicht aus dem Versteck heraus, und lassen ihn eine Weile zappeln.
Wenn er wieder wahrnimmt, dass Sie verschwunden sind, wird sich regelrechte Panik in ihm ausbreiten,
denn er hat den Anschluss an das Rudel verloren und das bedeutet Lebensgefahr.
Klingt gemein?
Ein Hund der nicht auf Abruf kommt, bringt sich womöglich selbst in Gefahr(und andere),
das bisschen Panik wird er verkraften.
Lösen Sie dann die Situation auf und zeigen sich.
Wahrscheinlich wird er überglücklich herbeistürzen
und das ist der Moment um “Hier” zu rufen!
Jetzt wird gelobt und belohnt was das Zeug hält.
 
Also, in der Lernphase immer nur “Hier” rufen wenn der Hund auf Sie zuläuft
oder Sie 10 Euro wetten können (und gewinnen) dass er auch kommt.
 
Der nächste Fehler ist es den Hund immer nur heranzurufen um ihn dann anzuleinen.
Das heißt dann “Hier” gleich Spaß vorbei!
Das machen Sie eine Weile und er wird nicht mehr kommen.
Rufen Sie Ihren Hund ruhig mal zwischendurch und belohnen Ihn mit einem Spiel, Futter und verbalen Lob.
Dann festigt sich die Sache fast bis zur Gewissheit.
 
1.
niemals rufen um zu bestrafen!
2.
 immer mal wieder heranrufen und sofort wieder laufen lassen.
3.
nie heranrufen um irgendetwas, dass unangenehm oder einer Strafe gleichkommt zu tun!
 
von Andreas Michael Post
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Verhaltensauffälligkeiten

- Aggression (gegenüber anderen Hunden und/oder Menschen) -
 Dazu gehören auch das Angstbeißen, das knurrende Verteidigen von
Futter und Ressourcen, das Anspringen von
fremden Menschen oder unbekannten Hunden.
 
- Hyperaktivität -
Anspringen von Menschen bei der Begegnung,
dem Betreten des Hauses oder der Wohnung,
zwanghaftes Im-Kreis-Drehen oder Zucken,
destruktives Verhalten wie Kauen und Graben sowie aufgeregtes Hecheln.
 
- Furchtsamkeit und Trennungsangst -
Bellen, Winseln, Kratzen, ec. - ganz gleich, ob Sie zu Hause sind
oder die Wohnung bereits verlassen haben, unruhiges Hin-und-her-Laufen,
das Ruinieren von Gegenständen, wenn Sie fort sind.
 
- Zwänge und Fixierung -
Lässt sich als Sucht nach oder ungewöhnlicher Konzentration auf alles Mögliche
definieren - von der Katze bis hin zum Tennisball. Kommt in einer angespannten
Körperhaltung sowie der Missachtung möglicher Befehle, Leckerbissen
ja sogar körperlicher Schmerzen zum Ausdruck.
 
- Phobien -
Der Hund konnte eine Angst oder ein traumatisches Erlebnis nicht hinter sich lassen,
dabei kann es sich um die verschiedensten Ursachen handeln,
von glänzenden Böden über Donnerschläge bis zum UPS-Lkw.
 
- Geringes Selbstwertgefühl und Verzagtheit -
schwache Energie, unbegründete Angst vor allem, völliges Erstarren;
extrem große Angst.
 
- Jedes Benehmen, das in eine der oben aufgeführten Kategorien fällt,
ist NICHT "nur der Charakter" Ihres Hundes.
 
Es ist ein PROBLEM !
 
- Cesar Millan -
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Thema:  „Problem - Hund“

Einige Menschen denken, dass sie im Besitz eines Problemhundes sind.

Aber was ist eigentlich ein Problemhund?

Sicher, es gibt "schwierige" Hunde, die sehr hohe Anforderungen an die Haltung stellen,
dass es Laien kaum möglich ist, ihnen ein problemloses Leben in unserem Alltag zu ermöglichen.
Dazu gehören z.B. einige der Herdenschutzhunde oder Hunde mit einem extremen Bewegungs- und Beschäftigungsbedürfnis,
so wie z.B. der Border-Collie. Ebenfalls zu diesen "Exoten" gehören auch die so genannten
Schlittenhunde oder einige verschiedene Windhundarten.
 
Ja und auch das gibt es,
einige wenige Menschen, die dazu in der Lage sind, diesen Hunden ein ausgefülltes und artgerechtes Leben anzubieten.
Wer sich also als unerfahrener Hundehalter auch noch durch den Begriff "Familienhund" inspirieren lässt und einen dieser hoch spezialisierten Hunde nach Hause holt, tut sich und vor allem dem Hund nur dann einen Gefallen,
wenn er ihm auch ein hundegerechtes Umfeld bietet!
 
Man sollte wissen, die meisten Problemhunde sind im Grunde keine - sie haben lediglich ein Problem!
Diese Hunde „sind wirklich in Not", da sie ständig den verschiedensten Konflikten ausgesetzt werden
und hierfür keine Lösungsmöglichkeiten haben.
 
Ihre Verhaltensauffälligkeiten sind nichts anderes als Hilferufe,
die vom Hundehalter oft gar nicht verstanden oder sogar ignoriert werden.

Eine häufige Ursachen für unerwünschtes Hundeverhalten ist:
 
geistige Unterforderung
keine sinnvollen Aufgaben, keine Abwechslung im Alltag.
 
Ergebnis:
der Hund sucht sich selbst eine Aufgabe,
in der Regel ist dies genau jene,
die wir nicht  wünschen.

körperliche Unterforderung
dem Arbeits- und Bewegungsbedürfnis des Hundes wird nicht entsprochen.
 
Ergebnis:
wehe wenn er von der Leine gelassen….
 
fehlende Umweltreize und Sozialkontakte
der Garten wird als Ersatz für Spaziergänge genutzt
und dem Hund werden Kontakte zu Artgenossen gänzlich verweigert
 
Ergebnis:
der Hund beginnt, selbstständig zu entscheiden und zu handeln;
wenn er die Chance sieht den Garten zu verlassen, wird er dies tun. 
 
Vermenschlichung des Hundes
Missverständnisse durch fehlendes Kommunikationswissen über
Hunde, Ignorieren einfacher Bedürfnisse des Hundes.
 
Ergebnis:
der Hund versteht Sie und ihre Mimik und Gestik einfach nicht.
 
die Auswahl der falschen Rasse
Mensch und Hund passen nicht zusammen, bedingt durch z.B.
extreme Unterschiede im Charakter, Wesen oder Temperament.
z.B. Sie gehen gerne Joggen und haben sich einen Bernhardiner angeschafft oder
Sie sind eher ein Freund der Couch und haben sich einen Jagdhund zugelegt.
 
Ergebnis:
Die Bedürfnisse des Hundes werden nicht erfüllt und dieser
sucht sich eine Ersatzbefriedigung. 
 
eine fehlende feste Rudelstruktur
der Hund soll wieder seiner Natur in einer Demokratie bzw. Diktatur leben
anstatt in der für ihn notwendigen Hierarchie die es in einem Hunderudel gibt.
 
Ergebnis:
 er ist der Überzeugung dass Sie nicht in der Lage sind für
das Überleben des Rudels zu sorgen, daher muss er die Führung im
Mensch-Hundeverband übernehmen
 - die denkbar schlechteste Voraussetzung die Sie ihrem Vierbeiner bieten.
 
falsche Erwartungen an den Hund
die dieser nicht erfüllen kann. Er soll z.B.
-      Spielzeug des Kindes sein
-      ein so genannter Arbeitshund sein
-      er soll als Familienhund fungieren
-      er soll Partner oder Kinderersatz sein...
 
Ergebnis:
der Hund versucht diesem auszuweichen und zwar so wie
die Natur es ihn gelehrt hat.
 
Haben Sie Probleme mit Ihrem Hund, dann bedenken Sie:
alles, was ihr Hund tut, macht einen Sinn und hat seinen Grund.
 
Denn so, wie er sich nun verhält, wurde er nicht geboren! 
 
hundewelten
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Warum es Funktioniert ?

- Jan Fennell oder Cesar Millan, zwei mit scheinbar völlig unterschiedlicher Vorgehensweise
 
Richtig - und doch bei näherer Betrachtung -
 
Beide wollen dasselbe erreichen:
 
Einen ausgeglichenen, zufriedenen Hund.
Beide erreichen dies indem sie ihm die Last der Rudelführung
durch seinen Menschen abnehmen lassen.
 
Wobei Jan Fennells Methode dem Laien durch eine einfachere Strukturierung
wohl verständlicher ist.
--
Cesar Millan ist durch seinen Tiefgang in die Hundepsychologie teilweise
schwer verständliche Kost, aber nicht weniger effektiv.
Seine Verhaltenskorrektur-Methoden sind für den Laien
ohne fachliche Unterstützung auch nicht ohne Risiko.
--
Beide erreichen durch Anleitung des Menschen in entsprechenden Situationen
dass sich dieser zu helfen weiß, und dieses Wissen etwas tun zu können
verleiht dem Mensch Sicherheit, mehr Selbstbewusstsein durch
weniger Hilflosigkeit im Umgang mit seinem Hund.
--
Genau dieses gestärkte, ruhige, sichere, ausgeglichene Selbstbewusstsein ist es
 - was Dich zu einem zuverlässigen Rudelführer macht. -
 
- R.Schneider -
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Sinnvolle Verhaltensänderung

In der reinen Beschreibung von Hundeverhalten oder
 - wie Experten es nennen -
Verhaltensbeobachtung, ist die Problemlösung nicht enthalten.
 
Selbst wenn man feststellt, dass der Hund unsicher oder ängstlich ist,
dass er die Wohnungstür, den Gartenzaun
oder das Fenster gegenüber Fremden verteidigt,
wird nicht etwa das eigene Verhalten in Frage gestellt,
sondern sofort mit Ausreden gekontert.
 
Es liegt an der schlechten Vergangenheit des Hundes,
 er kommt aus Spanien, aus dem Tierheim
oder er wurde in der Welpenspielgruppe gebissen.
 
Aber wie geht es weiter?
 
Sie haben das Verhalten des Hundes beschrieben,
 auch die Erklärung dafür geliefert und doch ändert sich nichts.
 
Der Grund dafür ist einfach zu finden:
weil Sie Ihren Hund alleine lassen und ihm Aufgaben übertragen haben,
mit denen er hoffnungslos überfordert ist.
 
Der einzig sinnvolle Ansatz, um das Verhalten des Hundes zu verändern,
 beginnt beim Menschen.
 
Haben Sie sich eigentlich schon einmal die Frage gestellt,
 was der Hund will?
WILL er wirklich an der Leine ziehen?
WILL er bellen, beißen, Angst haben?
Ist es nicht eher so, dass er diese Verhaltensweisen zeigen MUSS,
 weil Sie ihm diese Verantwortung nie abgenommen haben?
 
Stellen Sie sich vor,
 wir würden zusammen mit anderen Menschen eine Kaffeefahrt unternehmen.
Unser Reisebus ist voll besetzt, die Stimmung ist ausgelassen und
unsere aktuelle Reisegeschwindigkeit auf der Autobahn beträgt durchschnittlich 100km/h.
Nach einigen gefahrenen Kilometern steht der Busfahrer plötzlich auf,
 verlässt wortlos das Steuer und holt sich einen Kaffee
aus der Bordküche weiter hinten im Bus.
Was passiert nun?
Massenpanik!
ABER mindestens einer der Mitreisenden wird zum Steuer eilen
und es übernehmen,
immerhin kam die Leitplanke schon gefährlich nahe
und das Überleben von uns allen war in großer Gefahr.
Dabei ist es unerheblich, ob derjenige, der das Steuer übernimmt,
 auch wirklich einen Bus fahren kann oder die offizielle Fahrerlaubnis besitzt.
Was passiert nun, wenn der eigentliche Fahrer zurückkommt
und seinen Platz am Steuer wiederhaben möchte?
Er wird sicherlich darum kämpfen müssen,
 denn immerhin hat der aus der Not heraus übernommene Fahrer gelernt,
 dass auf den Busfahrer kein Verlass ist und er nicht für unsere Sicherheit sorgen kann!
 
Übertragen Sie dieses Beispiel bitte auf ein Hund-Mensch-Team.
Wie oft haben Sie bereits das Steuer abgegeben?
Wie oft musste Ihr Hund das Steuer bereits übernehmen?
Immerhin geht es aus Hundesicht ums Überleben!
 
Fazit:
Je passiver der Mensch in seinen Entscheidungen ist,
 desto aktiver muss der Hund werden und Aufgaben übernehmen,
 obwohl es ihn maßlos überfordert.
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aus dem sehr empfehlenswerten Buch:
"Die größten Irrtümer in der Hundeerziehung"
- Hundewelten -
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Mein persönliches Fazit:

Nach Studium vieler unterschiedlichen Bücher, DVDs, praktischer Erfahrung mit meinen Hunden, dem Zusehen bei Hundevereinen, bei privaten Hundeschulen, TV-Sendungen und sonstigem Wissen aus Unterhaltungen und Diskussionen mit Hundebesitzern (auch durch Zusehen bei unsinnigem Treiben mit Starkzwang ec.) habe ich mir meine Meinung zum Thema Hunde-Erziehung gebildet.
 
Jan Fennell  -  Cesar Millan  -  Hundewelten (S.D.T.S.)
 
Diese drei bleiben meiner Meinung nach übrig.
 
Laut Jan Fennell funktioniert ihre Methode bei allen Hunden, doch Fehler von Problemhunden zu ignorieren wie  Fennell geht nach meiner Ansicht kaum (oder kannst Du ignorieren wenn er Dein Mobiliar zerlegt oder Deine Kinder zwickt?). Zur Korrektur von Hierarchieproblemen aber ist ihre Methode für den Laien gut gegliedert und gut nachvollziehbar.
 
Mir persönlich ist bei Problemhunden die Methode von Cesar Millan zu ideologisch (nach außen getragenes Selbstbewusstsein und  "Visuelles wird Reelles", siehe Trockentraining der Skifahrer) teilweise kritisch für den Laien. Denn einen Problemhund vom Besitzer körperlich zu unterwerfen kann bei inkonsequenter Durchführung dazu führen, dass Du gezwickt wirst und erschrocken abbrichst, für den Hund ein Erfolg und er wird es wiederholen, somit hast Du Dir einen Problemhund gebastelt (nur unter fachkundiger Anleitung, aus meiner Sicht selbst dann zweifelhaft).
 
Ich persönlich kann mich mit der Einstellung von Hundewelten sehr gut identifizieren, diese ist nachvollziehbar, irgendwie logisch.
Warum den Hund erst die Fehler machen lassen und ihn dann dafür bestrafen. Besser man zeigt ihm die richtige Lösung und er kann sich dafür mit Futter bestätigen oder Lob erhalten.
Völlig ohne irgendwelche Kommandos, mit Befehlsworten wie nein o ä würde er nur auf Kommando das was er tut unterlassen (Aggression auf Befehl abbrechen), aber nicht lernen dürfen es dauerhaft mit einer Ersatzhandlung einzutauschen, wie den Besitzer ansehen und ihm die Situation überlassen und dafür auch noch Futter erhalten.
Die Videos im Handel sind gut gemacht (empfehlenswert), die Methode funktioniert sehr gut, allerdings ist es für das Timing besser ein Ausbilder ist unterstützend dabei.
Auch neigt man beim eigenen Hund dazu in Kleinigkeiten großzügig zu sein (Fehler der Nachbarskinder erkennt man auch viel früher als die der eigenen). (Dagegen war ich auch nicht gefeit :-)
Mein Bruder der eine Hundeschule betrieb, lies sich bei Hundewelten fortbilden und ich konnte beobachten wie die Methode funktioniert und teilweise nach kürzester Zeit, mitunter schon nach einer viertel Stunde, erste Erfolge zeigte.
 
Am allerbesten aber ist die Methode den Welpen oder Junghund gar nicht erst soweit "ver" kommen zu lassen, dass eine Therapie notwendig wird, nehmen wir ihm alle Verantwortung für unser kleines Rudel ab, stellen wir sehr viele Regeln auf, lassen ihn nichts selbst entscheiden müssen, verwalten wir alle Ressourcen wie Futter, Areale und Spielzeug(Beute), bringen wir uns aktiv ein, wenn er uns eine entsprechende Reaktion zeigt bevor es sich zum Problem hoch schaukelt.
So können wir richtiges Verhalten loben, anstatt falsches zu bestrafen.
 
Welche Methode für Dich in Frage kommt, mußt Du selbst entscheiden.
Wenn Du von einer Methode nicht überzeugt bist, wird sie auch nicht funktionieren,
da Du nicht 100% dahinter stehen kannst und somit versagen wirst.
 
R.Schneider
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