 |
|
Hunde-Erziehung | Kleine Episoden |
|
|
Kleine
Episoden aus dem Alltag.
Selbstverständlich ist die Hündin
heute nicht Schussfest. Obwohl sie zwischenzeitig (2010) fast taub ist,
sie erschrickt immer noch, doch im Gegensatz zu früher, wo sie nach
Hause lief und zitternd vor der Haustür saß, schaut sie bei Gefahr
heute zu mir und anhand meiner Reaktion passt sie ihre an. Als
Rudelführer habe ich drei Möglichkeiten im Umgang mit der Gefahr,
flüchten, angreifen, ignorieren, also ignorieren wir es in den meisten
Fällen. Ihre Rute hängt dann etwas, und sie weicht keine 3 Meter mehr
von mir, aber kein Vergleich zu früher.
Auch bei
anderen Situationen, zum Beispiel wenn sie einen Hasen oder Katze
entdeckt, kommt immer erst der Blickkontakt mit mir. Meist reicht ein
Kopfschütteln zum Abbruch oder ein aufmunternder Fingerzeig (nur im
freien Feld, ohne Verkehr) zum Durchstarten. Mit "Hunde-Oma" als
Verfolgerin macht sich auch der Hase einen Spaß aus der Jagd, die ich
nach ein- zweihundert Metern durch Pfiff jederzeit abbrechen konnte,
(heute mit Handzeichen, schon nach 30 Meter dreht die Oma zum ersten
Mal den Kopf, als
wollte sie sagen, he Alter wink mal, ich kann nicht mehr! ),
ja selbst das funktioniert problemlos.
Für viele
Hundebesitzer vermutlich nichts Besonderes, doch wer meinen Hund vor
Jahren kannte ist sehr erstaunt.
Wir sind immer ohne
Leine unterwegs, außer Fußgänger haben solche Angst vor Hunden und
bestehen darauf. War allerdings erst einmal der Fall, die meisten sind
angetan, wenn sich der Hund im Abstand von 50 Metern durch Fingerzeig
setzt, ohne vorherigen Zuruf (heute sowieso ohne), da sie sich nach mir
umdreht, wenn etwas
auftaucht und schon auf eine Anordnung wartet. Dachte immer es würde
jahrelange Dressur erfordern, wir waren noch nie auf einem Hundeplatz,
es funktioniert einfach so. (Derjenige von uns Beiden, der zu lernen
hat, ich, ist oft auf dem Hundeplatz um sich mit anderen Besitzern und
den Übungsleitern auszutauschen.)
Natürlich muss der
Hund wissen was Sitz Platz Komm Bleib ec. oder die entsprechenden
Zeichen bedeuten.
(Ich bin heute froh, dass ich Handzeichen
mit eingeübt habe, zwecks Tinas fast vollständiger Taubheit.)
Diese
Kommandos lernst Du auf einem guten Hundeplatz (siehe "Links").
Eigentlich können die Übungsleiter Dir in den ein oder zwei Stunden
wöchentlicher Ausbildung nur die Anleitung, wie Du Deinem Hund die
Kommandos zeigen sollst, mitgeben.
Dass er diese auch
ausführt, dazu musst Du
Rudelführer sein. Das musst Du selbst
täglich, durch die hier gezeigten Gesten, Deinem Hund
klarmachen.
Einmal waren wir bei solch heftigem
Sturm draußen, dieser entwurzelte sogar einige Meter neben uns einen
fünf Meter hohen Baum. Auf der Erde sitzend, Tina vor mir im
Windschatten (ohne Leine und ohne Festhalten, hatte mit mir genug zu
tun), brachten wir diese einige Minuten dauernde Situation hinter uns.
Dies ist nur möglich wen der Hund dem Alphatier vollkommen vertraut
(der sicherste Ort auf dieser Welt ist beim Rudelführer), vor Jahren
undenkbar.
Diese Methode hat aus einem
verunsicherten, überforderten Rudelführer ein zufriedenes, weil
untergeordnetes, Rudelmitglied gemacht.
Noch
ein
Beispiel aus jüngster Zeit, hatte Im Sommer 2007 die beiden Hunde
meines Bruders übers Wochenende bei mir (Retriever und Setter). Woher
sollte auch ein Urlaubshund wissen, dass seine Rudel-Eingliederung nur
für ein paar Tage notwendig ist. Also das volle Programm, nach
ca. zweistündigen Begrüßungen und Verabschiedungen nach Jan Fennell
unterließen auch die Beiden ihre anfänglichen Begrüßungsluftsprünge und
ihr Gejaule,
erst als alle drei (meine von Anfang an schon) auf ihren Plätzen liegen
blieben beim Eintreten, zog ich mit meinem kleinen (drei Hunde) Rudel
los.
Nach
einigen Meter Wegstrecke machte ich auch die beiden Urlauber von der
Leine. Machte einige Komm, Sitz und Bleib-Übungen um zu sehen wie es
ohne Leine funktioniert, ging super. (Die zwei Neuen hatten ja auch
Hundeplatzausbildung, wäre ich aber nicht Rudelführer, würden sie es
nicht oder nicht zuverlässig ausführen).
Nach einigen
Kilometern bellte der
Retriever, eine junge unaufmerksame Dame mit Handy am Ohr nahte aus
einem Seitenweg. Ihr Mischlingsrüde auf dem direkten Weg zu uns, weit
vor ihr.
Die Dame nun aufgewacht, rufend hinter
ihrem Hund herlaufend, der wurde natürlich dadurch immer schneller, er
sah sich ja in seinem Vorhaben unterstützt. Ich war unterrichtet, vom
Bruder, dass die Setterhündin im Bedarfsfall schon hinlangt. Soweit
wollte ich es nicht kommen lassen, der fremde Hund war schon auf 20
Meter heran gelaufen. Habe mein Rudel zusammengerufen, in der Wiese
absitzen lassen und lief dem fremden Hund entgegen.
Der
war so verdutzt, dass er zu seiner Besitzerin (die staunte auch etwas)
zurück lief und sich anstandslos anleinen ließ.
Beim
zurück gehen zu meinem kleinen Rudel, als die drei immer noch wie die
Orgelpfeifen ohne Leine in der Wiese saßen und das Geschehen aus der
Ferne verfolgten, musste ich bei mir denken, dass dies so super und
problemlos funktionierte, verdankte ich einzig meiner Position als
Alphatier. (Die Methode funktionierte in diesem Fall auch mit den
beiden überhaupt nicht ängstlichen Urlaubern.)
Ich
habe festgestellt, dass eine Beurteilung durch geschulte Dritte bei der
Umsetzung dieser Methode der Hunde-Erziehung sehr hilfreich sein kann,
da einem Aussenstehenden Fehler viel schneller auffallen wie mir
selbst, trotz allem besseren Wissen ist man geneigt in Kleinigkeiten
doch großzügiger zu sein. Ein qualifizierter seriöser
Hundeschule-Betreiber wird Dich daher immer zuerst in der gewohnten
Umgebung mit Deinem Hund bei Dir zu Hause besuchen und beobachten
wollen, um Vorgehensweisen richtig beurteilen zu können.
Für
erfahrene Hundehalter steht hier vermutlich nichts weltbewegend Neues.
Auch
Jan Fennell dürfte unter Kennerkreisen hinreichend bekannt sein und
ihre Methoden sind sicherlich auch teilweise umstritten.
Laut
Jan Fennell funktioniert ihre Methode bei allen Hunden gleich. Aus meiner
Erfahrung kann ich es, zumindest was den ängstlichen,
unsicheren Hund betrifft, nur
bestätigen.
Sehr viele unerwünschte Verhaltensweisen eines Hundes sind auf
Unsicherheit (durch Überforderung mit der Rudelführung) zurück zu
führen.
Diese Seite habe ich
erstellt, um überhaupt einmal eine Homepage zu erstellen. Vor allem
interessiert mich, wie viele Leute verirren sich auf so eine Seite und
lesen sie wirklich bis hier durch.
Ich würde mich freuen, wenn
dann der.- oder diejenige auch noch die Zeit fände mir seine Meinung zu
diesem Thema oder zum Aufbau dieser Seiten zu schreiben.
unter
Kontakt
(Siehe auch unten im
Seitenfuß)
|
|
|
|
 |
|